S-Bahn 1967 auf der Ratinger Ostbahn Düsseldorf Hbf - Ratingen Ost

28. September 1967
Für Ratingen Ost beginnt ein neues Zeitalter. Um 11.45 Uhr rollte die erste S-Bahn in den Bahnhof ein und wurde von rund 300 Ratingern erwartet, die winkten, klatschten und fotografierten - wie die Rheinsche Post schrieb (Schade bisher leider kein Foto bei mir aufgetaucht, sollte jemand Aufnahmen haben, bitte melden >> Kontakt) . Der aus Silberlingen (Ratinger Lokalzeitung: "Silberfischen") bestehende S-Bahn-Sonderzug kam mit Gästen der offiziellen Eröffnung aus Garath. Auf dem Ratinger Ostbahnhof hatten sich zur Begrüssung Bürgermeister Kraft, der erste Beigeordnete Dr. Dahlmann, Oberkreisdirektor Nothdick und der Landrat Kraft versammelt. Im Sonderzug befanden sich Bundesbahnpräsident Friedrich Laemmerhold, Dr. Fritz Eckhardt, der Präsident der Bundesbahndirektion Wuppertal und der Bundestagsabgeordnete Willi Müser. Zum Empfang hatte der Vorsteher des Bahnhofs in Anbetracht des Anlasses und des Besuches seiner höchsten Vorgesetzten die Dienstuniform angezogen.
Der Bahnhof war zu diesem Zeitpunkt noch mit den alten Bahnsteigen ausgestattet. Der Bau eines Mittelbahnsteiges und ein Verbindungstunnel dorthin waren erst in der Planung. Der Eröffnung vorausgegangen waren lange andauerende Auseinandersetzungen zwischen der Deutschen Bundesbahn und der Rheinbahn über Fahrscheine mit denen man die Verkehrsmittel beider Verkehrsträger übergreifend benutzen konnte. Mit Aufnahme des Verkehrs war erst eine Einigung über kombinierte Wochen- und Monatskarten getroffen. Fahrten mit z.Beispiel Rheinbahn, S-Bahn und nochmaliges Umsteigen in die Rheinbahn erforderten von den Kunden schon ein "Kunden-Spezialwissen" um die richtigen Fahrscheine zu lösen. Ein kleiner Rückblick auf die Preislage 1967: Ratingen Ost - Düsseldorf Hbf DM 1,20. Da ich damals noch nicht die Bahn als Hobby hatte, greife ich für den Ratinger Raum auszugsweise auf Berichte aus den Lokalteilen der Zeitungen (ggf. ergänzt um meine Anmerkungen)zurück.

Beginnen will ich mit einem Bericht vom

12.September 1963
Anschluß an die S-Bahn-Netze ?
Die Stadt Düsseldorf hat mit der DB über eine S-Bahn-Verbindung zu ihren südlichen Trabantenstädten verhandelt. Damit könnte auch die Einbindung Ratingens und Lintorfs in einen Schnellverkehr Wirklichkeit werden. Planungen der Bundesbahndierektion Wuppertal sehen dies für die Zukunft vor. Die Bundesbahndirektion Essen sieht einen Anschluss zwischen Essen und dem Düsseldorfer Netz über Kettwig / Ratingen Ost vor. Scheinbar gibt es wieder Zuständigkeitsprobleme zwischen den Direktionen.

9.Dezember 1963
Ab 1966: S-Bahn Ratingen - Langenfeld
Die Planungen sind fertig. Die Finanzierung ist teilweise noch offen. Zwischen Ratingen Ost und Langenfeld ist ein elektrischer Betrieb mit starrem 15-Minuten-Fahrplan vorgesehen, mit Triebwagen, die zur Zeit im Stuttgarter Raum erprobt werden. 1966 soll die S-Bahn fahren.

29.Juni 1964
In zwei Jahren S-Bahn bis Ratingen
Vorgestellt wird der plante Vertrag zwischen dem Land und der Bundesbahn über die
zukünftige S-Bahn

18. Mai 1966
Abschied von der Dampflok
Die neuen Verbrennungstriebwagen der Baureihe VT 27 sollen am 22. Mai 1966 den Dienst der Dampfloks auf der Strecke Essen - Kettwig - Ratingen Ost - Düsseldorf übernehmen. Eine Baureihe, die es nicht gab. Zum Einsatz kamen Wendezüge mit Dieselloks der Baureihe V100.20

6. Juli 1967
S-Bahn pünktlich fertig
Kostenverteilung der S-Bahn Ratingen Ost - Langenfeld : DB 6 MioDM/NRW 20 MioDM/Stadt Düsseldorf
14 MioDM. Pünktlich am 01.09.67 soll der S-Bahn-Betrieb mit Triebwagen der BR ET 27 beginnen. Deren Spitzengeschwindigkeit liegt bei 120 km/h, während eine Strassenbahn es auf 18 km/h bringt.
1) ET 27 kam nicht zum Einsatz.
2) Hier werden Spitzen- und Durchschnittsgeschwindigkeit miteinander verglichen.

13. Juli 1967
S-Bahnhöfe bald fertig
Düsseldorf-Garath: Parkplatz für 250 Fahrzeuge der Pendler wird angelegt
Düsseldorf-Benrath: Parkplatz für 150 Fahrzeuge der Pendler wird angelegt
Düsseldorf-Wehrhahn: Bauarbeiten für die zukünftige Schalterhalle (ja, dort gab es wirklich mal eine Schalterhalle)

5.September 1967:
Alles bereit für den S-Bahn Start
Die neuen Haltepunkte Garath, Eller-Süd, Am Wehrhahn und Rath-Mitte sind errichtet. Und jetzt eine Stilblüte: Der Wendezugbetrieb auf dieser Strecke wird als Neuheit vorgestellt. Die gleiche Zeitung schrieb schon am 27.09.1955: Ab 2.Oktober 55 setzt die Bundesbahn auf der Strecke Düsseldorf - Kettwig - Essen Züge ein, die auch über ein Steuerabteil im ersten Personenwagen gefahren werden können. So wurde ohne Unterbrechungen bis zur Aufnahme des S-Bahn-Betriebes gefahren.


	28. September 1967 Für Ratingen Ost beginnt ein neues Zeitalter. Um 11.45 Uhr rollte die erste S-Bahn in den Bahnhof ein und wurde von rund 300 Ratingern erwartet, die winkten, klatschten und fotografierten - wie die Rheinsche Post schrieb (Schade bisher leider kein Foto bei mir aufgetaucht, sollte jemand Aufnahmen haben, bitte melden >> Kontakt) . Der aus Silberlingen (Ratinger Lokalzeitung: "Silberfischen") bestehende S-Bahn-Sonderzug kam mit Gästen der offiziellen Eröffnung aus Garath. Auf dem Ratinger Ostbahnhof hatten sich zur Begrüssung Bürgermeister Kraft, der erste Beigeordnete Dr. Dahlmann, Oberkreisdirektor Nothdick und der Landrat Kraft versammelt. Im Sonderzug befanden sich Bundesbahnpräsident Friedrich Laemmerhold, Dr. Fritz Eckhardt, der Präsident der Bundesbahndirektion Wuppertal und der Bundestagsabgeordnete Willi Müser. Zum Empfang hatte der Vorsteher des Bahnhofs in Anbetracht des Anlasses und des Besuches seiner höchsten Vorgesetzten die Dienstuniform angezogen. Der Bahnhof war zu diesem Zeitpunkt noch mit den alten Bahnsteigen ausgestattet. Der Bau eines Mittelbahnsteiges und ein Verbindungstunnel dorthin waren erst in der Planung. Der Eröffnung vorausgegangen waren lange andauerende Auseinandersetzungen zwischen der Deutschen Bundesbahn und der Rheinbahn über Fahrscheine mit denen man die Verkehrsmittel beider Verkehrsträger übergreifend benutzen konnte. Mit Aufnahme des Verkehrs war erst eine Einigung über kombinierte Wochen- und Monatskarten getroffen. Fahrten mit z.Beispiel Rheinbahn, S-Bahn und nochmaliges Umsteigen in die Rheinbahn erforderten von den Kunden schon ein "Kunden-Spezialwissen" um die richtigen Fahrscheine zu lösen. Ein kleiner Rückblick auf die Preislage 1967: Ratingen Ost - Düsseldorf Hbf DM 1,20. Da ich damals noch nicht die Bahn als Hobby hatte, greife ich für den Ratinger Raum auszugsweise auf Berichte aus den Lokalteilen der Zeitungen (ggf. ergänzt um meine Anmerkungen)zurück. Beginnen will ich mit einem Bericht vom 12.September 1963 Anschluß an die S-Bahn-Netze ? Die Stadt Düsseldorf hat mit der DB über eine S-Bahn-Verbindung zu ihren südlichen Trabantenstädten verhandelt. Damit könnte auch die Einbindung Ratingens und Lintorfs in einen Schnellverkehr Wirklichkeit werden. Planungen der Bundesbahndierektion Wuppertal sehen dies für die Zukunft vor. Die Bundesbahndirektion Essen sieht einen Anschluss zwischen Essen und dem Düsseldorfer Netz über Kettwig / Ratingen Ost vor. Scheinbar gibt es wieder Zuständigkeitsprobleme zwischen den Direktionen. 9.Dezember 1963 Ab 1966: S-Bahn Ratingen - Langenfeld Die Planungen sind fertig. Die Finanzierung ist teilweise noch offen. Zwischen Ratingen Ost und Langenfeld ist ein elektrischer Betrieb mit starrem 15-Minuten-Fahrplan vorgesehen, mit Triebwagen, die zur Zeit im Stuttgarter Raum erprobt werden. 1966 soll die S-Bahn fahren. 29.Juni 1964 In zwei Jahren S-Bahn bis Ratingen Vorgestellt wird der plante Vertrag zwischen dem Land und der Bundesbahn über die zukünftige S-Bahn 18. Mai 1966 Abschied von der Dampflok Die neuen Verbrennungstriebwagen der Baureihe VT 27 sollen am 22. Mai 1966 den Dienst der Dampfloks auf der Strecke Essen - Kettwig - Ratingen Ost - Düsseldorf übernehmen. Eine Baureihe, die es nicht gab. Zum Einsatz kamen Wendezüge mit Dieselloks der Baureihe V100.20 6. Juli 1967 S-Bahn pünktlich fertig Kostenverteilung der S-Bahn Ratingen Ost - Langenfeld : DB 6 MioDM/NRW 20 MioDM/Stadt Düsseldorf 14 MioDM. Pünktlich am 01.09.67 soll der S-Bahn-Betrieb mit Triebwagen der BR ET 27 beginnen. Deren Spitzengeschwindigkeit liegt bei 120 km/h, während eine Strassenbahn es auf 18 km/h bringt. 1) ET 27 kam nicht zum Einsatz. 2) Hier werden Spitzen- und Durchschnittsgeschwindigkeit miteinander verglichen. 13. Juli 1967 S-Bahnhöfe bald fertig Düsseldorf-Garath: Parkplatz für 250 Fahrzeuge der Pendler wird angelegt Düsseldorf-Benrath: Parkplatz für 150 Fahrzeuge der Pendler wird angelegt Düsseldorf-Wehrhahn: Bauarbeiten für die zukünftige Schalterhalle (ja, dort gab es wirklich mal eine Schalterhalle) 5.September 1967: Alles bereit für den S-Bahn Start Die neuen Haltepunkte Garath, Eller-Süd, Am Wehrhahn und Rath-Mitte sind errichtet. Und jetzt eine Stilblüte: Der Wendezugbetrieb auf dieser Strecke wird als Neuheit vorgestellt. Die gleiche Zeitung schrieb schon am 27.09.1955: Ab 2.Oktober 55 setzt die Bundesbahn auf der Strecke Düsseldorf - Kettwig - Essen Züge ein, die auch über ein Steuerabteil im ersten Personenwagen gefahren werden können. So wurde ohne Unterbrechungen bis zur Aufnahme des S-Bahn-Betriebes gefahren.

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Zeittafel